Die hohe Kunst Mousse au Chocolat herzurichten

Währenddem einige Freunde aus unserem Centre am Silvesterlauf in Graz teilnehmen und das auch noch mit recht ansehnlichen Erfolg (Praban wird erster), grabe ich aus einem Bücherregal ein altes Rezeptbüchlein hervor, das meine Schwester mir einmal für Weihnachten geschenkt hat, und das ich bis dahin, ich muss es gestehen, nie aufgeschlagen habe.

Währenddem einige Freunde aus unserem Centre am Silvesterlauf in Graz teilnehmen und das auch noch mit recht ansehnlichen Erfolg (Praban wird erster), grabe ich aus einem Bücherregal ein altes Rezeptbüchlein hervor, das meine Schwester mir einmal für Weihnachten geschenkt hat, und das ich bis dahin, ich muss es gestehen, nie aufgeschlagen habe.

Heute Abend feiern wir Silvester im Centre und Teil dieser Fete soll ein reichhaltiges Festessen werden. Jeder von uns trägt mit einem selbsthergerichteten Item dazu bei. Ich will etwas Einfaches und Süßes herstellen, blättere im Rezeptheft und bleibe auf Seite 3 hängen: Mousse au chocolat. Eine „Mousse au chocolat“ ist eine französische Nachtischköstlichkeit, die ich schon als Kind sehr gemocht habe. Ich mache mich also sofort an die Arbeit und hole ein paar Eier und ein paar Tafeln Schokolade aus dem Kühlschrank. Eigentlich ist das Ganze gar nicht so schwer, zumindest glaube ich dies als unerfahrener Anfänger. Gleich am Anfang tritt dann auch schon das erste Problem auf: Wie trenne ich das Eigelb vom Eiweiß? Das letzte Mal, als ich das getan habe, war vor mindestens 10 Jahren und ich muss mein ganzes Können aufbieten um mit viel Phantasie und Einfallsreichtum diese erste Schwierigkeit zu überwinden. Eiweiß und Eigelb sind jetzt sauber voneinander getrennt, meine Methode will ich hier nicht verraten, allerdings sehe ich mich genötigt etliche zerbrochene Eierschalstücke aus der Schüssel mit dem Eigelb herauszufischen.

Als nächstes soll die Schokolade mit etwas Milch in einem Topf geschmolzen werden. Gesagt, getan und währenddem die Schokoladen am Herd aufgeheizt wird, verrühre ich das Eigelb und schlage das Eiweiß mit dem Mixer zu Schnee. Anmerkung am Rande: es ist gar nicht so einfach den Elektrorührer so zu halten, dass das Eiweiß nicht aus dem Topfe spritzt, und derweil ich damit beschäftigt bin das herausgespritzte Eiweiß mit einem Schwamm aufzuwischen, dampft es aus dem Topf in dem meine Schokolade brodelt. Dummerweise habe ich die Herdplatte zu groß aufgedreht. Schnell reiße ich den Topf von der Herdplatte, denn fast wäre die Schokolade angebrannt. Aber glücklicherweise kann ich den Großteil der geschmolzenen Schokolade vor dem sicheren Anbrennungstod retten. Ich vermische das Eigelb mit der flüssigen Schokolade und unterhebe vorsichtig den Eisschnee mit dem Schokoladenschaum. Meine Mousse sieht jetzt so richtig gut aus. Ich bin mit dem Resultat sehr zufrieden, bedenkt man, dass ich diese Creme zum ersten Mal zubereite. Anschließend wird die Schüssel mit der Mousse in den Kühlschrank gestellt, wo sie zwei bis drei Stunden stehen soll. Indessen bin ich damit beschäftigt die Herdplatten zu putzen, die Kacheln sauber zu schrubben und die schwarze Kruste der angebrannten Schokolade im Topf wegzukratzen, alles eine Heidenarbeit. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf heute Abend auf unsere traditionelle Silvesterpartie im Sri Chinmoy Centre Graz.

Wir beginnen mit einer Stunde stiller Meditation gefolgt von seelenvollen Liedern. Im Anschluss darauf gibt es Prassad. Gottfried und Andrea haben hervorragend gekocht und meine Mousse wird zusammen mit Kuchen und anderen Leckerbissen als Nachtisch verspeist. Wir schauen uns später einen lustigen Film mit Laurel und Hardy an, ein Komikerteam, das auch heute noch mühelos mit den besten Schauspielern Hollywoods mithalten könnte. Vor Mitternacht gehen wir dann auf die Strassen von Graz hinaus um das grandiose Feuerwerk der Stadt Graz zu bewundern.