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Eine Gruppe aus den Sri Chinmoy Centers Deutschlands, der Schweiz und Österreichs (ich war auch dabei) besuchten am 23.09. das Leichtathletikfinale in Stuttgart.
Es sollte nicht nur das letzte große Leichtathletikmeeting dieser Saison sein, sondern auch das letzte, das in diesem Stadion ausgetragen wird: Denn aus dem prächtigem Gottlieb-Daimler-Stadion soll, so der Wunsch des VFB Stuttgart, ein reines Fußballstadion werden: Die 400-Meter-Laufbahn wird verschwinden, eine Tatsache die die Leichtathletikwelt sehr schmerzt. Hier in Stuttgart wurden die legendären Leichtathletikweltmeisterschaften 1993 ausgetragen, bei denen Haile Gebrselassies Stern zu leuchten begann.
Als wir ins Stadion kamen, herrschte schon eine Riesenstimmung. Einige der weltbesten Leichtathleten standen auf der Bahn. Besonders gut gefiel mir Meseret Defar, Olympiasiegerin, Weltmeisterin und aktuelle Weltrekordlerin im 5000 Meter-Lauf. Sie rann vom Startschuss vorne weg an der Spitze los und ließ in den beiden letzten Runden ihre Konkurrentinnen einfach stehen: Eine wirklich hervorragende Athletin. Ebenfalls genoss ich das Stabhochspringen. Hier setzte sich der frisch gekürte Weltmeister Brad Walker in einem spannenden Wettkampf überzeugend durch (5.91). Am Schluss wagte er sich sogar an den Weltrekord ran, ein Unterfangen, das ihm aber mißlang. Auch auf der 400-Meterbahn wurden fabelhafte Zeiten gelaufen: Sanjay Richards, die bekanntlich die Golden-League-Serie dieses Jahr gewonnen hatte, lief Weltjahresbestzeit (49:27). Unsere besondere Aufmerksamkeit galt aber einer Athletin aus Russland: Tatyana Sarbottama Lebedeva, Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin. Am Vortag hatte sie den Weitsprung gewonnen und jetzt maß sie sich im Dreisprung mit den besten der Welt. Ihre härteste Gegnerin sollte Yargelis Savigne aus Kuba werden, die auch schon bein den Weltmeisterschaften in Osaka Sarbottama geschlagen hatte. Mit 14.72 begann Sarbottama sehr stark, wurde aber in Runde zwei von der Kubanerin überholt (14.78), eine Weite die Sarbottama nicht mehr übertreffen konnte. Beim Dritten Sprung flog sie zwar am weitesten, trat jedoch leicht über, und ihr Sprung wurde als ungültig erklärt. Am Ende wurde sie Dritte, eine Griechin hatte sich noch an ihr vorbeischieben können. Normalerweise stehen jeder Springerin im Wettkampf sechs Versuche zur Verfügung. Bei diesem Meeting wurden nur 4 Sprünge absolviert, und so hatte sie keine Chance mehr die beiden Führenden einzuholen.
Eine halbe Stunde später trafen wir mir ihr in der Hotellobby zusammen. Sie erzählte uns, dass sie noch nicht die innere Ruhe habe, um solche Wettkämpfe zu gewinnen. Sie bedankte sich bei uns, dass wir gekommen waren. Wir sangen ihr das Lied „Sarbottama“ vor, das Sri Chinmoy für sie komponiert hat. (Sarbottama kennt Sri Chinmoy seit einigen Jahren, und Anfang März hat Sri Chinmoy sie und ihr Mann im Rahmen des Projektes „Einssein, vollkommenes Einssein von Sonne und Mond” mit der rechten Hand auf einer Ehrenplattform über Kopf gehoben.) Sarbottama mochte das Lied. Wir schossen mit ihr ein Gruppenfoto und versprachen, dass wir sie auch bei zukünftigen Meetings besuchen werden.
Siehe dazu auch Kais Artikel auf: http://www.srichinmoycentre.org/Members/kai_keller/treffen-mit-sarbottama-tatiana-lebedeva/
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