Das Mahasamadhi meines Meisters

Normalerweise fliege ich nach New York, um mit meinem Lehrer zu meditieren, um Inspiration zu kriegen und um mich spirituell weiter zu entwickeln. Diesmal war der Anlass jedoch ein anderer: Sri Chinmoys Mahasamadhi am 11. Oktober 2007.

Die Nachricht am Donnerstag Nachmittag traf ein wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Abends versammelten wir (die Mitglieder vom Sri Chinmoy Centre Graz) uns zur Meditation, freitags vormittags suchten wir nach günstigen Flügen im Internet und samstags flogen wir nach New York.

Während 7 Tagen war Sri Chinmoys Körper in einem Sarkophag am Aspiration Ground aufgestellt und man konnte ihn während 24 Stunden am Tag aufsuchen, um ihm seine letzte Ehre zu erweisen. Eine lange Schlange von Pilgern bildete sich, und man musste 1 bis 2 Stunden anstehen, um dem Meister während einer halben Minute seinen letzten Respekt darzubringen.

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Sri Chinmoy führte ein Leben ständigen Wirkens und unermüdlichen Schöpfens. Bis zuletzt hob er Gewichte, komponierte Lieder, schrieb Gedichte und malte Vogelzeichnungen. 3 Wochen vor seinem Tod hatte er St. Petersburg besucht, war bei der Einweihung eines Krankenhauses dabei, das Raissa Gorbatschow gewidmet wurde, und traf seinen guten alten Freund Michael Gorbatschow wieder.

Für mich war es ein wichtiger Augenblick in meinem spirituellen Leben mich äußerlich von meinem Lehrer zu verabschieden. Ich durfte während 30 Sekunden vor dem Sarkophag stehen. Sri Chinmoy hatte ein gelöstes Lächeln im Gesicht und auch mir kam ein seelenvolles Lächeln. Für einen spirituellen Menschen bedeutet der Tod nur ein Übergang in ein neues Leben. Als ich zurück zu meinem Sitzplatz schritt, empfand ich tiefen Frieden und Gelassenheit. Ich wusste, die innere Verbindung zu meinem Meister wird immer bestehen bleiben.

Siehe auch die offizielle Pressemitteilung: http://www.srichinmoycentre.org/de/neuigkeiten/spiritueller-lehrer-sri-chinmoy-starb-im-alter-von-76-jahren/view